Freitag, April 18 2025

Tijuana – La Paz

Nachdem wir für den Dia de los Muertos ein paar Tage in Tijuana waren, zieht es uns weiter in den Süden von Baja California. Nach Vancouver, San Francisco und Tijuana haben wir das Grossstadtleben gesehen und freuen uns auf einen warmen, lauschigen Ort irgendwo am Meer, wo man baden kann. Gesagt, getan – unser nächstes Ziel ist La Paz, Hauptstadt der südlichen Baja California. Ist zwar immer noch eine Stadt mit über 200’000 Einwohnern aber damit doch auch schon mal ein Faktor 10 kleiner als Tijuana (welches übrigens nach Mexiko Stadt die zweitgrösste Stadt Mexikos ist – danke Google).

Doch wie kommt man von Tijuana nach La Paz? Züge sind in Mexiko leider kein Ding, die gibt’s nur in wenigen, spezifischen Gegenden und die Baja gehört nicht dazu.

Bleiben als mögliche Transportmittel noch Bus oder Flugzeug (okay, den Daumen gäbe es auch noch aber den lassen wir bei unseren Unmengen an Gepäck und der doch eher mittelmässigen mexikanischen Sicherheitslage, für die wir nach unseren drei Tagen Tijuana noch kein rechtes Gefühl bekommen konnten, erst mal weg). Das Flugzeug möchten wir nach Möglichkeit vermeiden, zumal es mit Abstand die unökologischste Variante ist zu Reisen (9x schlimmer als ein Bus, wenn man diesem Artikel von OurWorldInData glaubt). Also der Bus.

Dumm nur, dass die Baja um 200 km länger ist als die Distanz vom Tessin bis zum Absatz im Stiefel Italiens und Tijuana und La Paz so ziemlich genau an den entgegengesetzten Enden liegen. Das sind dann halt doch 1500 km (die Strasse geht etwas im Zickzack) und 24 h im Bus (also in ein und demselben, ohne umsteigen). Da schmerzt einem der Hintern schon beim Gedanken daran, autsch.

Trotz unserer Überzeugung nicht zu fliegen kommen wir ins grübeln. Wollen wir uns das wirklich antun? Oder nicht doch eine Ausnahme machen und zwei Stunden in den Flieger hocken? Wie so oft spricht viel zu viel für die unökologische Variante: es ist ein viertel billiger, bequemer (weil schneller) und sicherer (es kommt vor dass Überlandbusse ausgeraubt werden). Wir denken darüber nach, das ausgestossene CO2 zu kompensieren, das wäre eine Option. Doch wie macht man das verlässlich? Nach dem Skandal von South Pole ist man sich nicht sicher ob es sowas wie verlässliche CO2 Kompensationsmethoden überhaupt gibt. Und überhaupt ist eine kompensation schlechter als einfach weniger aus zu stossen. Klar, man könnte auch bei Climeworks in Island so viel CO2 aus der Atmosphäre pumpen lassen wie ein Flug emittiert. Doch das kostet dann eben doch 7x mehr als der eigentliche Flug (850 CHF), was jetzt auch nicht gerade in unser Reisebudget passt. Wir werweisseln hin und her und lassen uns dabei eine hübsche Unterkunft in La Paz nahe am Meer vor der Nase wegschnappen. Tja. Schlussendlich sagen wir uns dass wir noch nicht zu alt sind für sowas und kaufen zwei Bustickets.

Als wir schlussendlich mit einer Stunden Verspätung in La Paz ankommen (also 25 h im Bus) sind wir erleichtert dass sowohl wir selbst als auch unser Gepäck es heil bis ans Ziel geschafft haben.

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